SPANNENDE EINBLICKE IN DEN WERDEGANG VON... REGISSEUR SEBASTIAN MARKA

Lieber Sebastian, was begeistert dich am Filmemachen?

Mir gibt das Filmemachen die Möglichkeit, in unterschiedliche Welten einzutauchen und gemeinsam mit anderen etwas zu erschaffen. Der Prozess des Filmschaffens, von der Idee über das Drehbuch, die Umsetzung am Set, den Schnitt, bis hin zur Postproduktion – und dann ist da ein Film, der für sich selbst steht, das ist immer sehr spannend. Jeder Film ist anders und man muss sich immer neuen Herausforderungen stellen. Alles ist für den Moment bedeutend, das fasziniert mich jedes Mal.

Wie bist du zum Film gekommen?

Ich war schon immer filmbegeistert. Als Kind saß ich wie gebannt im Kino und noch heute will ich dieses Gefühl immer wieder herstellen. 1995 habe ich mit meiner damaligen Band einen Musikvideoworkshop an der Filmakademie besucht, da habe ich Blut geleckt. Also habe ich bei so vielen Filmakademie-Projekten wie möglich als „helping hand“ mitgeholfen. Der Einblick in fast alle Gewerke und die Chance, den Studenten Löcher in den Bauch zu fragen, haben mich weiter angespornt, denn ich wollte unbedingt in Ludwigsburg studieren.

Welche Erinnerungen hast du an deine Zeit an der Filmakademie?

Die Zeit ging so schnell rum... ich habe immer irgendwas gedreht, geschnitten, vorbereitet oder abgebaut. Der Kameraworkshop mit Phedon Papamichael und das Drehbuchsemester bei Jürgen Egger waren sehr lehrreich. Ich habe all meine jetzigen Kollegen, Freunde und auch meine Frau an der Filmakademie kennengelernt. Es war eine aufregende, lehrreiche und spannende Zeit.

Welches deiner bisherigen Projekte hat dich am meisten bewegt und warum?

Der TATORT „Es lebe der Tod“ mit Ulrich Tukur und Jens Harzer. Es geht um das Sterben, die Angst davor und auch die Sehnsucht mancher Menschen danach. Ein selbsternannter Sterbehelfer beobachtet leidende Menschen über einen langen Zeitraum und entscheidet dann eigenmächtig, ob die Opfer leben oder sterben müssen.

Das Sterben betrifft jeden. Es hat etwas sehr Basales, sich die Frage zu stellen, warum man jeden Tag durchlebt, wenn man doch mit Gewissheit weiß, dass man eines Tages sterben wird. Das Drehbuch von Erol Yesilkaya war gnadenlos spannend und berührend zugleich. Es ist für mich der wichtigste Film bisher.

In welchem Filmgenre fühlst du dich am wohlsten?

Elevated Thriller.

Woher beziehst du deine Inspiration für neue Projekte?

Meistens aus anderen Filmen, Musik, Büchern oder der Bildenden Kunst.

Gab es je einen Moment, an dem du an deinem Beruf gezweifelt hast? Herausforderungen, Hürden?

Nie habe ich daran gezweifelt, dass ich Filme machen will. Ob ich jemals die Chance bekomme, selbst Regie zu führen, daran schon. Ich habe Kamera studiert und wollte in die Regie wechseln. Das ging aber nicht mehr. Ich musste es alleine schaffen. Ich habe dann einen Kurzfilm nach der Akademiezeit gedreht. Der hat mir die ersten Regiejobs verschafft. Dann kam die Hürde des ersten 90-Minuten-Spielfilms. Danach wurde es leichter.

Welchen Berufswunsch hattest du als Kind?

Ich wollte Filme machen.

Welchen Rat hast du für den Filmnachwuchs?

Man braucht Geduld und muss auch mal mit Niederlagen zurechtkommen. Es braucht wahrscheinlich ein gewisses Alter, bevor man in der Filmwelt ernst genommen wird. Also alles zu seiner Zeit. But never give up!

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Das Interview führte Meike Katrin Stein