Robert Dannenberg, Absolvent Drehbuch/Serien Producing

“Ich gehöre genau dorthin, wo ich jetzt bin”

“Filmfreak” Robert Dannenberg hat sich nach seinem Studium an der Filmakademie fast nahtlos mit der Serie DER LETZTE BULLE als Drehbuchautor etabliert. In Teamarbeit mit seinem ehemaligen Mitstudierenden und Co-Autor Stefan Scheich entwickelt er auch heute noch unterschiedliche Formate fürs Fernsehen.

Die Teamarbeit der Drehbuchautoren Robert Dannenberg und Stefan Scheich hat sich bewährt. Vier Staffeln lang schrieben sie gemeinsam an der Serie DER LETZTE BULLE. Zu Beginn der Zusammenarbeit trafen sich die beiden zum Plotten oft in einer Bäckerei. „Dort haben wir dann den ganzen Tag gesessen und uns zu netten Mettbrötchen die Ideen um die Ohren gehauen“, erzählt er lachend. Heute arbeiten die beiden noch immer zusammen.

Film- und Fernsehfreak

Robert Dannenberg hatte schon in seiner Jugend einen “Mords-Spaß” an klassischen US-Serien wie dem A-TEAM oder MACGYVER. “Ich habe die 80er vor dem Fernseher verbracht”, erinnert er sich. Dass er selbst am Schaffensprozess von Serien beteiligt sein würde, lag damals zwar noch in weiter Ferne, war aber bereits das erkorene Ziel.  Gleich nach dem Abitur bewarb er sich an der Filmakademie in Ludwigsburg – und wurde abgelehnt. „Ich hatte da von Tuten und Blasen keine Ahnung“, sagt er heute schmunzelnd. Der 20-Jährige Robert Dannenberg klopfte sich die Enttäuschung von den Schultern, blieb dem Weg in Richtung Film und Fernsehen treu. Er machte sein Diplom zum Film- und Fernsehwirt und stand dann wieder an der Filmakademie auf der Matte. Beim zweiten Mal war dann auch alles anders, und er wusste: „Diesmal hat es geklappt!“

DER LETZTE BULLE

An der Filmakademie traf Robert Dannenberg auf seinen damaligen Mitstudierenden und heutigen RTL Fiction-Chef Philipp Steffens. Der war zu dieser Zeit begeistert von der Serie LIFE ON MARS, die erfolgreich in Großbritannien zu sehen war. Er brachte die beiden Autoren Robert Dannenberg und Stefan Scheich erstmalig an einen Tisch.  Und das Duo merkte schnell, „dass es einfach passt.“ Die Prämisse war schnell klar: Ein Polizist wacht nach Jahren wieder aus dem Koma auf. Ein Macho ganz alter Schule. Die beiden realisierten sofort, dass „man da ganz viel Humor rausziehen kann.“ DER LETZTE BULLE nahm seinen Lauf, und der Erfolg kam schneller als erwartet. „Für mich war das ehrlich gesagt völlig überraschend“, sagt Robert Dannenberg rückblickend. „Viel Zeit zum Freuen hatten wir da gar nicht. Wir wussten: Jetzt haben wir richtig viel zu tun.“ Die Serie ging in die nächste Runde. Und die Entwicklung der zweiten Staffel wartete auf die beiden Autoren, die gerade erst mit der Filmakademie abgeschlossen hatten.

Teamwork

Beim Sprung vom sicheren Filmakademie-Rand in das große Becken des industriellen Fernsehens „hilft es sehr, wenn man einen Co-Autoren hat“, sagt Robert Dannenberg. Man unterstützt sich gegenseitig und ist dann auch „mal der Kummerkasten für den jeweils anderen“. Vier Staffeln schrieben sie gemeinsam am LETZTEN BULLEN, um danach die Serie DER KNASTARZT zu entwickeln. Die Telefonkonferenz ist bei ihrer Zusammenarbeit Standardprozedur, aber vor allem betreiben die beiden Schichtdienst. “Ich bin dabei die Eule”, sagt Robert Dannenberg schmunzelnd. Jeden Abend setzt er sich hin und arbeitet bis spät in die Nacht. Dann schickt er die Früchte seines Tuns an Kollege Stefan Scheich, der wiederum die Tagesschicht übernimmt. Die Teamarbeit hilft auch dabei, die Motivation hochzuhalten. “Man weiß, dass der andere darauf wartet, weiterarbeiten zu können”, sagt Robert Dannenberg.  Wichtig findet er in der Arbeit mit einem Kollegen vor allem, dass man nicht darauf beharrt, “dass das eigene Wort heilig ist.” 

“Never change a running system”

Gemeinsam entwickeln sie die Geschichte, dann schreibt jeder seine Szenen für sich alleine. Zuletzt gehen sie die gesamte Arbeit zusammen durch, “und dann gibt es den großen Keulenschlag für die Szenen des anderen”, erzählt Robert Dannenberg lachend. Durch die Teamarbeit kennen sich die beiden inzwischen so gut wie kaum jemanden sonst. “Man erfährt ziemlich genau, wie der andere zu bestimmten Themen steht.”

Auch zukünftig wollen sie gemeinsam Welten und Figuren erschaffen, ganz nach dem Motto: “Never change a running system”.  Neben seiner Arbeit an Serien will sich das Autorenteam nun zudem vermehrt dem Fernsehfilm zuwenden. “Da soll es auf jeden Fall noch einmal hingehen”, sagt Robert. Und den eigenen Film auf der großen Kinoleinwand zu sehen, “wäre natürlich auch schön.”  Zufrieden ist Robert Dannenberg aber jetzt schon sehr. “Bei uns lief der Übergang, von der Akademie in den Markt zu kommen, recht nahtlos. Damit haben wir nicht gerechnet.”

Genau richtig

Zeiten, in denen er mit seinem Beruf hadert, gibt es auch bei einem routinierten Drehbuchautoren wie ihm. Vor allem zu Beginn seiner Karriere. “Manchmal fragt man sich schon, ob die eigenen Fähigkeiten wirklich ausreichen”, erklärt er.  “Da ist man doch froh, wenn man auch mal ein positives Feedback bekommt. Das gibt einem Auftrieb”,  sagt er. Er selbst glaubt aber vor allem daran, dass man andere dann für die eigenen Sachen begeistern kann, wenn man selbst total von ihnen überzeugt ist. Und Robert Dannenberg weiß für sich genau, dass er beruflich dort, wo er jetzt ist, “ziemlich richtig” ist.

Alumni-Profil

Autorin: Elena Preine